· 

Die Talstation steht tatsächlich!

Seit 2017 bearbeiteten und planten sie das Thema Errichtung des Portals der ehemaligen Talstation der Zeitzer Drahtseileisenbahn, bis heute. Heute durften sie die Arme hochreißen und jubeln und sich den Beifall der Zeitzer holen, die gekommen waren. Tags zuvor hatten ihre Drahtseilbahner und die Metallbaufirma Burggraf die Talstation schon aufgebaut.

 

Im Ehrenamt haben sie über die Jahre auf Weihnachtsmärkten und verschiedenen Aktionen fleißig Geld eingesammelt und immer daran geglaubt: "Wir bauen sie wieder auf!". Sie bauten sie wieder auf. 

 

Einen größeren Happen Geld erhielten sie aus dem Verfügungsfond „Stadtmitte“, den einst Stadtrat Andreas Exler ins Leben rief. Exler dazu: 

„Ich freue mich sehr, das erste aus dem Verfügungsfond mitfinanzierte Projekt hier realisiert zu sehen.“

 

Mit dem Portal der Talstation setzt der Verein eine erste sichtbare Marke. Von jetzt an können die Protagonisten nur noch bergwärts denken auf dem wohl noch langen wie beschwerlichen Weg des Wiederaufbaus.

 

Hintergrundinformation

 

Eduard Tretrop, Baumeister der Thüringischen Eisenbahngesellschaft, schloss mit der Stadt Zeitz einen Vertrag zum Bau einer Standseilbahn. In einer Zeit, in der Lasten von Pferdefuhrwerken bewegt wurden, bekam der Wendische Berg den Namen „Schinderberg“. Das wollte Tretrop ändern. „Am 26. 02. 1877 reicht er die Bauzeichnung bei der Polizeiverwaltung ein. Am 03. 03. 1877 beginnen die Bauarbeiten, der Kessel der Zeitzer Eisengießerei und Maschinenbau Aktiengesellschaft (ZEMAG) ist bereits am 24. Juli 1877 betriebsbereit. Tretrop leitet darauf hin am 28. Juli 1877- nach nur fünf Monaten Bauzeit- die erste Probefahrt.“ (Quelle: www.drahtseilbahn-zeitz.de). Die erste deutsche Drahtseil-Eisenbahn ist vollendet, versah 83 Jahre lang ihren Dienst und wurde für Zeitz zu einem Wahrzeichen. Die mit einer Dampfmaschine betriebene Bahn bewegte an 20 Millimeter starken Drahtseilen mit 22 Pferdestärken Lasten über die 305 Meter lange Strecke bis zur Bergstation. Das damals einzigartige Werk deutscher Ingenieurskunst wurde 1960 abgebaut.